Bild links: Bischof Kurt Krenn während einer seiner zahlreichen, mittlerweile sicherlich zurecht als legendär zu bezeichnenden Auftritte im österreichischen Staatsfernsehen ORF, hier im concreten Fall 1995 während eines Interviews im Studio der ORF-Abendnachrichtensendung ZiB 2. Quelle: ORF.
LEBENSSTATIONEN DES GROẞEN BISCHOFS KURT KRENN
Bischof Univ.-Prof. Dr. Kurt Krenn wurde am 28. Juni 1936, am Fest des heiligen Papstes Paul I., unter dem Pontificat Papst Pius' XI., in der Gemeinde Rannariedl (heute Teil der Gemeinde Neustift im Mühlviertel, Becirc Rohrbach), Land Oberösterreich, im damaligen Bundesstaat Österreich geboren.
Kurt Krenn besuchte nach einem kleinen Umzug die Volksschule in der nahe seines Geburtsortes gelegenen Marktgemeinde Oberkappel und trat 1954 nach der Absolvierung des Gymnasiums der römisch-katholischen Abtei Schlierbach, unter dem Pontificat des ehrwürdigen Pius XII., ins Priesterseminar der Diöcese der oberösterreichischen Hauptstadt Linz ein.
Bereits 1955 wurde er als Student nach Rom gesandt, wo er an der Päpstlichen Gregorianischen Universität, der "Gregoriana", Philosophie und Theologie und bis 1965 an der Päpstlichen Lateranuniversität Kirchenrecht studierte.
Am 7. October 1962, kurz vor Eröffnung des II. Vaticanischen Concils, erfolgte, unter dem Pontificat des heiligen Johannes XXIII., in der römischen Kirche des heiligen Ignatius die Erteilung der heiligen Priesterweihe. Erste seelsorgliche Erfahrungen sammelte der junge Priester in einer römischen Pfarre.
Nach dem Verlassen der Ewigen Stadt nach der Beendigung seines Kirchenrechtsstudiums an der Päpstlichen Lateranuniversität 1965, dem Jahr des Abschlusses des II. Vaticanums - mittlerweile wurde die Kirche durch den seligen Papst Paul VI. regiert -, erfolgten Studienaufenthalte an den bundesdeutschen Universitäten in Tübingen (Land Baden-Württemberg) und München (Freistaat Bayern).
Während der Jahre in der BRD lernte Dr. Kurt Krenn auch seinen aufstrebenden akademischen Collegen Dr. Joseph Ratzinger kennen, den späteren Papst Benedict XVI.
Nach Kurt Krenns Tätigkeit als Universitätsassistent an der Theologischen Facultät München in den Jahren 1966 bis 1970 erfolgte 1970 die Berufung zum Professor für Philosophie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule seiner Heimatdiöcese Linz (heute: Katholische Privatuniversität Linz). 1974 wurde seine Lehrtätigkeit als Professor zusätzlich noch an die Philosophisch-Theologische Hochschule der Diöcese Sankt Pölten (Land Niederösterreich) ausgedehnt.
Im Heiligen Jahr 1975 wechselte Kurt Krenn wieder in die BRD, nachdem er zum Lehrstuhlinhaber für Systematische Theologie in Regensburg (Diöcese Regensburg, Freistaat Bayern) ernannt worden war.
Prof. Dr. Kurt Krenn kehrte nach Österreich zurück, als er am 3. März 1987 durch den von ihm so bewunderten und verehrten heiligen Papst Johannes Paul II. zum Auxiliarbischof der Erzdiöcese der österreichischen Bundeshauptstadt Wien ernannt wurde. Als Titulardiöcese wurde ihm Aulona (heute: Vlora, Republic Albanien) zugewiesen.
Die Bischofsweihe empfing Kurt Krenn am 26. IV. 1987 in der Cathedrale des hl. Stephan zu Wien. Hauptspender der letzten und höchsten Stufe des Weihesacramentes war der damalige Erzbischof von Wien, P. Dr. Hans Hermann Cardinal Groër OSB. Die Aufgaben als Auxiliarbischof, die ihm der Erzbischof übertrug, waren die Agenden Hochschulen, Kunst und Cultur.
Nach der Emeritierung des Sankt Pöltner Bischofs Dr. Franz Žak schließlich erfolgte am 11. VII. 1991 durch den heiligen Johannes Paul II. Kurt Krenns Berufung zu seiner letzten Wirkungsstätte als Bischof der niederösterreichischen Landeshauptstadt Sankt Pölten. Am 15. IX. 1991 fand im Sankt Pöltner Dom die officielle Amtseinführung statt.
Als Mitglied der Österreichischen Bischofsconferenz diente Kurt Krenn als Vorsitzender der Finanzcommission sowie als Referatsbischof für den Sport. Zeitlebens dachte Kurt Krenn gerne an seine Studienzeit zurück, in der er den Boxsport einst ausgeübt hatte.
2004 wurde nach unregelmäßigen Vorgängen in seinem Priesterseminar, das er seit 2002 zu reformieren versucht hatte, und das bis 2003 an Studenten zahlenmäßig, für westeuropäische Zustände äußerst drastisch, angewachsen war, durch die Kirche von Rom, weiterhin unter dem Pontificat des von ihm so verehrten heiligen Johannes Paul II., eine Apostolische Visitation seiner Diöcese angeordnet, in Folge der Kurt Krenn, officiell im Namen des bereits schwer erkrankten heiligen Johannes Paul II., zum Rücktritt ersucht wurde. Kurt Krenn gehorchte, wie es so seine demütige Art gegenüber dem Heiligen Vater war, sofort und ohne jegliche Nachfrage. Sein Rücktritt wurde vom Papst am 7. X. 2004 officiell angenommen.
Mit seinem Rücktritt verfiel jedoch auch Kurt Krenns Gesundheitszustand in dramatischer Weise.
Gezeichnet von schwersten Depressionen zog er sich völlig aus dem öffentlichen Leben zurück, und wurde zu einer Art Gefangenen der ihn in seiner Krankheit betreuenden Umgebung in seinen Alterssitzen, zuerst in einer alten Sankt Pöltner Villa, und nach starker Verschlechterung seines Gesundheitszustandes im Mutterhaus der ihn liebevoll betreuenden "Dienerinnen der Immaculata" in Gerersdorf (Bezirk Sankt Pölten). Nicht einmal engste Weggefährten schafften es mehr, zu Kurt Krenn vorgelassen zu werden, und der an schweren Krankheitssymptomen Leidende war offenbar nicht mehr fähig, auf eigenen Antrieb hin Besucher zu empfangen. Wenige Monate nach seinem Rücktritt und Totalrückzug endete auch das Pontificat seines heiligen päpstlichen Freundes Johannes Paul II., der am 2. IV. 2005 für immer die Augen schloss.
Am 25. I. 2014, am Fest der Bekehrung des heiligen Paulus, bereits im ersten Pontificatsjahr des Heiligen Vaters Franciscus, schloss auch Kurt Krenn für immer seine Augen und gab seine Seele in die Hände des göttlichen Schöpfers zurück.
Während des Requiems für Bischof Prof. Dr. Kurt Krenn wurde ein im Auftrag des Heiligen Vaters durch den päpstlichen Staatssecretär versandtes Telegramm verlesen. Der Inhalt lautet:
"Papst Franziskus hat mit innerer Anteilnahme die Nachricht vom Heimgang des Altbischofs Dr. Kurt Krenn nach dessen langer schwerer Krankheit aufgenommen. Als treuer Sohn der Kirche hat der Verstorbene in seinem wissenschaftlichen und bischöflichen Wirken mit Scharfsinn und Leidenschaft danach gestrebt, den Menschen die Wirklichkeit und Wahrheit Gottes zu erschließen.
Christus, der gute Hirte, führe seinen Diener nach dem Dunkel des Leidens in sein Licht und schenke ihm seine Barmherzigkeit und seinen Frieden. Von Herzen erteilt seine Heiligkeit allen, die um Bischof Kurt Krenn trauern sowie für ihn beten und opfern, den Apostolischen Segen.
Mit dem Ausdruck aufrichtigen Beileids
+ Erzbischof Pietro Parolin
Staatssekretär seiner Heiligkeit"(*)
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(*) Quelle: www.bischof-krenn.stjosef.at